Seit etwas über einem Monat überschlagen sich nun schon die Meldungen um das „Streaming-Portal“ Kino.to und die vermeintlichen „Nachfolger“ wie Video2k.tv und dem jüngst bekannt gewordenen Kinox.to, bei welchem es sich augenscheinlich um ein Kino.to-Backup aus März oder April 2011 handelt. Da „mittlerweile„ klar ist, dass Kino.to lediglich als „Goldesel“ für die Betreiber diente, sind nun auch die „Werbepartner„ in den Fokus der Ermittlungen geraten, welche nicht nur die durchaus üppigen Gewinne an die jeweiligen Portalbetreiber ausschütten, sondern sich dabei selbst „dumm und dusselig„ verdienen – und das nach wie vor.
Während all dem Trubel um Kino.to und den vermeintlichen Nachfolger, ist es leider ein wenig untergegangen, dass es jetzt schon einen Anbieter gibt, welcher sich langsam aber sicher im Ranking nach vorne mogelt und derzeit mit Platz 76 der beliebtesten Seiten aus Deutschland aufwarten kann – die Rede ist von Movie2k(.com/.to/etc.):
Quelle: Alexa.com
Der letzte Monat war für Movie2k ein voller Erfolg – mehr als 40 % Wachstum, doch nicht nur Movie2k dürfte sich hier freuen, sondern auch die „Werbepartner“ – während Kinox.to und Video2K.tv (derzeit) auf Werbung verzichten, ist Movie2k voll davon.
Über das Wachstum von Movie2k dürfte sich ebenfalls Valentin Fritzmann (Mega-Downloads, Gulli, Firstload) sehr freuen, da seine (bisher) wichtigste Vertriebsplattform für Firstload (Kino.to) nicht mehr zur Verfügung steht – den Grund zur Freude zeigt die folgende Grafik:
Quelle: Alexa.com
Die Motivation der Betreiber von „Streaming-Portalen“ zur Einbindung von Firstload, zeigt das „Partnerprogramm“ von Firstload, welches € 20,- je Anmeldung (stornofrei) ausschüttet:
Quelle: http://www.firstload.de/partner/howto.php
Für weitere „Angebote“, welche derzeit auf Movie2k beworben werden, kooperiert man mit dem Anbieter für „Partnerprogramme“ „Yieldads„…
Quelle: Bildschirmfoto einer Werbeeinblendung auf movie2k.to
…ein Unternehmen aus Kuala Lumpur – mit einer „bekannten Personalie„ aus Deutschland:
Quelle: xing.com/companies/yieldadssdn.bhd./employees
Brian Corvers und Valentin Fritzmann – da war doch mal was. Die o.a. Werbeeinblendung des Anbieters Yieldads auf Movie2k führt zu „Angeboten„ der Guerilla Mobile Berlin GmbH…
Quelle: Bildschirmfoto einer Landingpage von iq-mania.de via Yieldads auf movie2k.to
…ein Unternehmen der Bob Mobile AG…
Quelle: http://bobmobile.ag/index.php?s=6
…die seit (mindestens) Februar 2011 mit Valentin Fritzmann „zu tun“ haben:
Quelle: http://www.bobmobile.ag/pdf/corporate_de/2011_02_01_CN_Bob_Mobile_Gondal_D.pdf
Verantwortlich für Gondal(.de) lt. Impressum…
Quelle: http://www.gondal.de/pages/imprint
…wie auch auf der Internetpräsenz von Valentin Fritzmanns Inqnet GmbH einsehbar:
Quelle: http://inqnet.at/de/gondal.html
Nun, wer nicht wirbt, der stirbt, doch kommen wir wieder zurück zum Haupt-Profiteur der „Streaming-Seiten“ – also zu Firstload. Da werden wohl schon mal Gelder, einfach so, vom Konto abgebucht und wer die „Frechheit“ besitzt, den Betrag zurückzubuchen, erhält i. d. R. ein Schreiben eines Inkassobüros aus dem Hause Frank Babenhauserheide.
Dort wurde auch über Jahre hinweg für Mega-Downloads.net inkassiert, doch auch andere „Abofallenbetreiber„ wie Xxxxxxxx Xxxxx und Matthias Müller, die auf Kino.to & Co. warben, konnten über Frank Babenhauserheides „Firmen“ nachhaltig inkassieren.
Heute hat man bspw. eine gemeinsame Aktiengesellschaft:
Amtsgericht Bad Oeynhausen Aktenzeichen: HRB 11703 Bekannt gemacht am: 11.12.2009 22:00 Uhr
In (). gesetzte Angaben der Anschrift und des Geschäftszweiges erfolgen ohne Gewähr.
Neueintragungen
01.12.2009
MEGAPREIS AG, Vlotho, Möllberger Straße 11, 32602 Vlotho.Aktiengesellschaft. Satzung vom 21.10.2009. Geschäftsanschrift: Möllberger Straße 11, 32602 Vlotho. Gegenstand: Der An- und Verkauf von Waren aller Art und das Betreiben eines Internetportals. Grundkapital: 100.000,00 EUR. Allgemeine Vertretungsregelung: Ist nur ein Vorstandsmitglied bestellt, so vertritt es die Gesellschaft allein. Sind mehrere Vorstandsmitglieder bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Vorstandsmitglieder oder durch ein Vorstandsmitglied gemeinsam mit einem Prokuristen vertreten. Vorstand: Babenhauserheide, Frank, Kalletal, *24.10.1963, einzelvertretungsberechtigt mit der Befugnis im Namen der Gesellschaft mit sich als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen. Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Mitglieder des Aufsichtsrates sind:Matthias Müller, geb. 21.02.1977, wohnh. München, als Vorsitzender,Xxxxxxxx Xxxxx, geb. 14.06.1977, wohnh. München,Ass. Jur. Bernd Rogalski, geb. 25.08.1964, wohnh. Gütersloh.
Quelle: Handelsregister.de
Ein schönes Beispiel dafür, wohin die Gelder so fließen, doch der hier aufgeführte Kreislauf ist nur einer von vielen. So zeigt uns die Domain-Struktur von Duckload.com (leitet derzeit auf den „Nachfolger“ Video2k.tv), dass der wohl flüchtige und per internationalem Haftbefehl gesuchte Betreiber, Tim Cammann, diesem „Nachfolger“ sehr nahe steht:
Quelle: Robtex.com
Das Betreiben von Duckload.com war allerdings nur eine seiner „Tätigkeiten“. Weitere interessante, bisher dokumentierte „Aktivitäten“ von Tim Cammann sind:
Das Inkasso für Abcload.de der Premium Software GmbH (vorher Professionell Internet Service Ltd.) tätigte die R(A)Z Gesellschaft für Forderungsmanagement GmbH (GF: Katja Günther, hauptsächlich aktiv für den Frankfurter Kreisel um Michael Burat).
Bspw. Opendownload.de, Softwaresammler.de und Top-of-Software.de der Content Servives Ltd. bzw. Antassia GmbH, bei deren Interna sich bemerkenswerterweise auch Herr Michael Burat sehr gut auszukennen scheint und dies freundlicherweise in die Öffentlichkeit trägt.
Angeblich fährt der „Kopf“ der damaligen 1337-Crew (busted by BKA) keine DDoS-Angriffe auf Gulli.com, da er mit dem Inhaber zusammenarbeitet – aktuell sind weitere, sehr sensible Informationen zu Valentin Fritzmann und der 1337-Crew an die Öffentlichkeit gelangt.
Rund um die Profiteure der „Streaming-Seiten“ und ihre Verknüpfungen, Verflechtungen und Kooperationen der schon bis hierhin aufgeschlagenen „Akteure“, könnte man noch Oelspuren aufgreifen, auf einen „Kumpel„ von Brian Corvers verweisen, einen Schwenk nach Hamburg, München, Dubai oder auf die Seychellen machen, oder, oder, oder…
…doch das würde den Rahmen dieses Beitrags definitiv sprengen. Am Ende bleibt leider die Erkenntnis, dass zumindest bisher alles irgendwie beim alten geblieben ist.
36 Gedanken zu „Die Profiteure der neuen (alten) „Streaming-Portale““