Richtungweisendes Urteil: Online Service Ltd. muss Gewinne aus Abzockangeboten offenlegen




Ob sich Herr Robert Adamca wirklich wundert, dass die Verbraucherzentrale Bundesverband vor dem Landgericht Hanau erfolgreich gegen seine Online Service Ltd. ein wichtiges und vor allem richtungweisendes Urteil erzielen wird, mit dem Ergebnis, dass sämtliche Gewinne aus den Abzockangeboten offen gelegt werden müssen, wage ich zu bezweifeln.

Auch wenn der Staat mit dem Urteil (noch nicht rechtskräftig) das Geld einziehen könnte, so deutet doch einiges darauf hin, dass sich die Initiatoren schon lange auf solche „Eventualitäten“ vorbereitet haben:

Zwischen dem 11.08.2008 und dem 12.09.2008 bewirbt die Online Content Ltd. mehrere neue Domains, die zu den einschlägig bekannten Abzockangeboten weiterleiten. Dabei handelt es sich überwiegend um Angebote, die Jugendliche bzw. Minderjährige ansprechen. Den vorläufigen Höhepunkt erreicht die Rechtsanwältin Katja Günther, die den Forderungen für die Online Content Ltd. ein Urteil des Amtsgerichts Wiesbaden beifügt und aus diesem gezielt fehlinterpretiert, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. Das Amtsgericht Wiesbaden sah sich dazu verpflichtet, eine klärende Pressemitteilung zu veröffentlichen.

Zwischen dem 01.10.2008 und dem 19.10.2008 legt die Online Content Ltd., trotz Klageerhebung und den laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt, mit vielen neuen Domains zur gezielten Abzocke von Jugendlichen bzw. Minderjährigen nach.

Zwischen dem 11.08.2008 und dem 19.10.2008 hört man verdächtig wenig von der Online Service Ltd. des Herrn Robert Adamca. Man hat sich wohl etwas zurück gehalten, mit dem Wissen, dass da bald etwas unangenehmes passieren könnte.

Somit würden sich die Befürchtungen von Computerbetrug.de bestätigen, nämlich:

„Dass die Firma schließt und unter neuem Namen weitermacht.

Ebenso ist zu befürchten, dass die Drahtzieher ihre Beute in Sicherheit bringen, bevor der Staat tatsächlich zuschlagen kann“.

Was das Urteil (Az.: 9 O 551/08) selbst angeht, so spricht Gerd Billen, Vorsitzender der Verbraucherzentrale Bundesverband, von einem wichtigen Signal an alle schwarzen Schafe des Internets. Dem kann ich mich nur anschließen und möchte noch einmal betonen, dass Sie den Forderungen von solchen und ähnlichen Anbietern niemals nachkommen sollten!

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