Mega-Downloads.net: Ein Insider packt aus!




Erst vor kurzem sorgte ein Interview mit einem Insider für aufschlussreiche Hintergründe um die kriminelle Abzocke von Mega-Downloads.net und Herrn Frank Babenhauserheide, welcher den Forderungseinzug in Deutschland koordiniert und inszeniert. Nun redet bzw. bloggt dieser Insider auf inside-megadownloads.blogspot.com über die Machenschaften der Internetmafia und wie er ein Teil davon wurde.

Zwar ist das Blog inside-megadownloads.blogspot.com erst seit dem 04.08.2009 aktiv, doch man findet bereits viele Einträge aus einer in diesem Bereich der Berichterstattung seltenen Perspektive – Nämlich aus der eines ehemaligen, leitenden Angestellten.

Nachfolgend nur einige Auszüge aus den bereits publizierten Berichten:

Inside mega-downloads.net – mit diesem Blog möchte ich ein wenig Licht ins Dunkel rund um die Abzockmethode bringen und diese Informationen Geschädigten, Verunsicherten, Strafverfolgungsbehörden und nicht zuletzt den Medien zugänglich machen.

Gesucht wurde eine Kraft im kaufmännischen Bereich. Also rief ich dort an und wunderte mich, als ich zu Bernd Rogalski durchgestellt wurde. „Bernd Rogalski? DER Rogalski von damals, als ich noch bei IDS angestellt war?“ grübelte ich. Von 1994 bis 1999 leitete ich eine Detektei unter Frank Babenhauserheide, Herr Rogalski war damals als Assessor für das Inkassogeschäft eingestellt worden.

Die „Müller-Projekte“ offenbarten sich als folgende Internetprojekte (bewusst nicht verlinkt):

http://www.movie-scout.net
http://www.netarena.tv
http://www.casting.ag
http://www.movie-tester.net
http://www.1000.gratisproben.com
http://www.webtunr.com
http://www.verkehrsprofi.com
http://www.das-tv-quiz.com

sowie einige weitere Projekte. Nun fragt man sich vielleicht, warum mir nicht von Beginn an klar war, daß es sich hier um offensichtliche Abzocke handelt? Ganz einfach: das „operative Tagesgeschäft“ lässt kaum Zeit und Raum, um hinter die perfekt aufgebaute Kulisse zu schauen.

Nach Vertragsverhandlungen habe ich letztlich zugestimmt und war kurze Zeit später entsprechend im Handelsregister eingetragen, nachdem ich bei Läube & Hasenbäumer meine Unterschrift leistete. Läube & Hasenbäumer ist übrigens die Vertrags-Anwaltskanzlei von Herrn Babenhauserheide. Ab diesem Zeitpunkt war ich spätestens, und das weiß ich heute, ein Rädchen im Uhrwerk der Abzock-Mafia.

„Die Stammeinlage in Höhe von 25.000 Euro kommen von der InQnet GmbH in Wien, die auch Megadownloads betreibt. Die habe ich mit ins Boot genommen, denn sie wollen in Deutschland ein zweites Standbein aufbauen. Der Beurkundungstermin ist am 15.12.2008, holt bitte dann Herrn Steffel am Flughafen ab und fahrt mit ihm zusammen zum Notar.“ – „Okay, machen wir!“.

Frank Babenhauserheide benannte mir einen Herrn Reinhard Pils als Buchhalter der InQnet GmbH / Wien und bat mich, ihm die Zugangsdaten zu den Konten zu schicken, damit er entsprechend buchen könne. Und so wurde der Kontakt per Skype und Mail hergestellt und er erhielt die Daten, denn immerhin fungierte die InQnet GmbH als Treugeber. Ich verfolgte die Zahlungseingänge über meinen Account und staunte nicht schlecht: binnen weniger Wochen wies der Kontostand rund eine Viertel Millionen Euro auf, in zahllosen Buchungen á 96,00 Euro.

Beispiel: Ich hinterfragte etwas bei meinem Geschäftsführer Holger Brandes, dieser zuckte nur mit den Achseln und verwies mich an Frank Babenhauserheide. Eine Marionette par excellance. Babenhauserheide wurde zunehmend hektischer und aufmerksamer, was meine Person anging. Häufig hatte ab diesem Zeitpunkt meiner Nachfragen den Eindruck, man wolle mich informativ einfach vergammeln lassen. Sprich: Infos, die früher ständig und unaufgefordert kamen, musste ich erst erfragen und kamen auch dann nur spärlich.

Ich wartete nun auf Frank Babenhauserheide, der einige Zeit später auch in der Firmenzentrale erschien. Besprechung. Anwesend wieder einmal: Holger Brandes, Carmen Ihle, Frank Babenhauserheide. Ernste Mienen. Frank Babenhauserheide eröffnte das Gespräch: „In letzter Zeit ist mit dir nichts mehr los. Du stellst andauernd Fragen, anstatt dich um das Tagesgeschäft zu kümmern. Das habe ich mir anders vorgestellt.

Das Telefon klingelt. Carmen Ihle, die Prokuristin und graue Eminenz um Babenhauserheide, säuselt mir ins Ohr: „Claus, wir brauchen eine Gesellschafterversammlung. Du bist Geschäftsführer, bitte beraume sie zeitnah ein.“ – “ Selbstverständlich, den Termin gebe ich in Kürze bekannt.“ – „Danke, und wir vermissen dich!“ – „Bitte.“.

Wer kann besser zur Aufklärung beitragen als ein Staatsanwalt, der mit den laufenden Ermittlungen betraut ist? Niemand. So setzte ich mich mit der Staaatsanwaltschaft Detmold in Verbindung und fragte einfach mal nach, ob wir uns nicht einmal zusammensetzen wollen. Glücklicherweise freute man sich darüber, der Termin fand kurze Zeit später in Detmold statt.

Am 27.03.2009 stand plötzlich der Firmenanwalt des Netzwerkes, Ralf Hasenbäumer vor unserer Tür und klingelte mehrfach. Dummerweise waren wir gerade mit unserem Bengel beschäftigt und schafften es nicht rechtzeitig zur Tür. Immerhin hinterließ Herr „Rechtsanwalt“ Hasenbäumer ein Schreiben in unserem Briefkasten, in dem er uns zur Rückzahlung von -angeblich- zu Unrecht einvernahmten 75.000 Euro an Provisionen aufforderte. Sollten diese nicht binnen einer Frist zurückgezahlt werden, würde er uns verklagen.

Das Gespräch verlief harmonisch und schnell wurde klar, was in dieser Angelegenheit eigentlich abgeht. Noch am gleichen Tag telefonierte ich mit dem leitenden Staatsanwalt in Hannover, der den Besuch der Steuerfahndung in Auftrag gab, und am nächsten Tag setzten wir uns in Hannover zusammen. Erneut ein Sondierungsgespräch, erneut der Kronzeugen-Status.

Das und noch vieles mehr wie weitere Hintergründe, Ansichten und Informationen werden Sie auf inside-megadownloads.blogspot.com finden – Prädikat sehr lesenswert.